Aktuelles

Stellungnahme zu den Protesten der Naturschutzverbände

Naturschutzverbände haben in den letzten Wochen/Monten gegen einen Lückenschluss im 4-spurigen Ausbau der B10 zwischen Hinterweidenthal und Landau protestiert/agiert.
Die Naturschutzverbände, unter Wortführung von Herrn Ulrich Mohr, der übrigens in den 1970ziger Jahren mit Protestaktionen erfolgreich den Weiterbau der A8 verhindert hat und als Ersatz für die Autobahn den Ausbau der B10 vorschlug, argumentiert heute verkürzt: ein B10-Ausbau nutzt der Wirtschaft und zerstört einmalige Natur.

Dieses Argument verfängt bei bestimmten Personengruppen, die dann (z.B. in Landau) Plakate hochhalten „Stoppt den Wahn, stoppt die Autobahn.“

Wer sich aber wirklich und nicht nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt, stellt sofort fest, so einfach wie Sie argumentieren, ist die ganze Angelegenheit nicht. Daher möchten wir, die Bürgerinitiative B10 4-Spuren jetzt e.V.  auch einmal den B10-Ausbau aus unserer Perspektive schildern und das ist keineswegs ein Blick nur aus der Sicht der Wirtschaft, sondern auch der Anlieger und Nutzer.

Sie behaupten beispielsweise ein Ausbau der B10 würde den Biosphären-Status des Pfälzer-Waldes gefährden. Das ist sehr verkürzt. Solange die B10 (auch die ausgebaute B10) der heutigen Straßentrasse folgt und keine neue Trasse angelegt wird, ist der Biosphären-Status nicht in Gefahr. Der Zubau einer weiteren Fahrspur an die heutige B10 wird vom Bezirksverband Pfalz, der über den Biosphären-Status wacht, nicht als schädlich angesehen.

Dann fordern Sie immer wieder einen Transit-Stopp für den Schwerverkehr. Hier ist vom Land und von den zuständigen Kreisverwaltungen rechtlich festgestellt, dass eine solche „Transitsperre“ nicht möglich ist. Die Strecke ist ortsdurchfahrtsfrei und daher gibt es keinerlei Anhalt den Fernverkehr auf einer Bundesstraße, die eigens für Fernverkehr gebaut wurde, zu verbieten.

Über die Rolle von klimaschädlichem CO² und der unbedingten Notwendigkeit, Wege zu finden, um dessen Ausstoß zu reduzieren, müsste in Zeiten der Klima-Wende gar nicht mehr gesprochen werden. Dennoch empfehlen wir Ihnen dringend die beiliegende Studie der Uni-KA zu lesen, die belegt, wieviel CO² der Schwerverkehr durch eine Nutzung der B10 einsparen kann. Die Studie geht noch von 2.000 LKWs täglich aus, Sie dagegen argumentieren immer mit 10.000 LKWs, was dann das Einsparvolumen verfünffachen würde!

Ein Punkt, der auch für Natur-/Umweltschützer wichtig sein sollte, ist die Sicherheit, dennes gibt keinen höheren Wert als ein Menschenleben!

Diese ist, wie die aktuellen Zahlen der Landesregierung belegen, auf der 4-spurig ausgebauten B10 deutlich besser als auf den gefährlichen 3-streifigen Abschnitten. Daher fordert jede Verzögerung weitere Verkehrsopfer. 

 Sie wissen selbst, dass der von Ihnen geforderte Ausbau des Schienenverkehrs die Vorhandenen Verkehrsprobleme nicht lösen kann.

 Zum Schluss noch der Hinweis auf den Lärmschutz für die Anliegergemeinden, die diesen nur bei einem Ausbau der Straße bekommen werden. Das gleiche gilt auch für den Bau von Grünbrücken mit Wildzäunen, die den Wildtieren eine sichere Straßenquerung ermöglichen. Beides sind Grundanliegen von Natur-und Umweltschutz!

Als Fazit sehen wir daher, dass ein Ausbau der B10, der ja nicht „Autobahngleich“ sondern zur Verringerung des Flächenverbrauchs mit schmaleren Fahrbahnen und mit engeren Kurvenradien erfolgt (daher dauerhaft Tempolimit 100 km/h) nicht eine Zerschneidung der Landschaft auslöst, sondern lediglich den Zubau einer weiteren Fahrspur an eine bestehende Straße darstellt.

Es gibt keinen belegbaren Grund, warum das Verkehrsaufkommen durch einen Ausbau signifikant ansteigen sollte, der Verkehr, auch der LKW-Verkehr, ist heute schon da.

Wir bitten Sie, das Thema B10-Ausbau, auch einmal unter diesen, unseren Gesichtspunkten zu sehen und aus diesem Bauvorhaben nicht ein Jahrhundert-Projekt der Naturzerstörung zu machen, was es nicht ist, sondern darin ein BV zu sehen, das notwendig ist und die Eingriffe in die Natur auch mit anderen Vorteilen ausgleicht.

 

Gutachten über CO2 Bilanz von Hupfer Ingenieure:  Gutachten CO2 Bilanz   

Unfallzahlen B10 Stand 17.10.2022:  Unfallzahlen B10