Argumente für den Ausbau

  1. Die Bundesautobahn A 8 führt als Europäische Verkehrsachse von Luxemburg bis nach Salzburg.  Sie ist DIE West-Ost-Verbindung.  Leider wurde aus Naturschutzgründen ein Teil A8 in der Pfalz nicht gebaut.  Stattdessen,  wurde aus allen politischen Lagern und von  den Naturschutzverbänden argumentiert, solle als Ersatz die B 10 zwischen Pirmasens und Landau 4-Spurig ausgebaut und damit die Lücke der A 8  auf dieser Trasse geschlossen werden.  Von Landau dann weiter auf der A 65 bis Karlsruhe und dort dann wieder auf der A 8 bis nach Salzburg. 
     
  2. In Zweibrücken hat man auf diese Zusage vertraut und einen Stadtteil abreißen lassen, damit der Anschluss der Südwestpfalz an die Rheinschiene möglich bleibt.  Ganz bestimmt wurden nicht 400 Menschen umgesiedelt und über 100 Häuser abgerissen, um die Fahrtzeit nach Pirmasens um ein paar Minuten zu verkürzen. 

  1. Die von Westen kommende A8 und die von Norden kommende A62 münden bei Höheischweiler (Pirmasens) in die B10.  Das ist einer der Gründe dafür, dass diese Bundesstraße zwischenzeitlich bis Hinterweidenthal tatsächlich 4-Spurig ausgebaut wurde. Diese beachtliche Investition macht allerdings nur Sinn, wenn der Ausbau bis zum Anschluss an die A 65 bei Landau weiter 4-Spurig erfolgt, denn erst dann kann die B10 als vollwertiger Ersatz für die nicht weitergebaute A8 den vorhandenen Verkehr aufnehmen.

  1. Die Städte Zweibrücken, Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz, ein Wirtschaftsraum mit zusammen rund 200.000 Einwohnern, haben derzeit keine leistungsfähige Verkehrsanbindung in Richtung Osten. Alle politisch Verantwortlichen sind sich darüber im Klaren, dass nur eine gute Verkehrsanbindung eine Erholung der Wirtschaft ermöglicht, die nach dem Niedergang der Monostruktur – Schuhindustrie und die US-Army  - immer noch sehr problematisch ist (höchste Arbeitslosigkeit in Westdeutschland)  Im Raum Dahn arbeitet heute fast jeder Zweite in der Metropolregion Mannheim-Karlsruhe und das heißt tägliches Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Die bei Kaiserslautern verlaufende A6 oder die Frankreich verlaufende A4 kann diese Funktion für den vorbezeichneten Raum nicht erfüllen. Daher ist als Ersatz für die nicht weitergebaute A8 der Lückenschluss im 4-Spurigen Ausbau der B10 zwischen Hinterweidenthal und Landau-Godramstein unerlässlich.

  1. Neuansiedlungen sind in der Südwestpfalz schwierig, weil niemand den Standort seiner Firma da haben will, wohin man nur unter erschwerten Bedingungen anreisen kann. Der tägliche Stau ist für die Wirtschaft ein zu teures Geschäft.  Dass die B 10 da, wo sie nicht vierspurig ausgebaut ist, auch noch eine der unfallträchtigsten Straßen ist,  sei nur am Rande erwähnt.  Dabei geht es im Grunde um eine Lücke von 28 Km. Es ist doch widersinnig, eine Straße für viele Millionen auszubauen, aber da, wo sie für Mensch und Wirtschaft am wichtigsten ist, eine Lücke zu lassen.  Die Region braucht diese tragende Ader der Verkehrsinfrastruktur und sie hat ein Recht darauf, dass dieses Gefahrenstück  endlich beseitigt wird.  Alles, was bisher für die wirtschaftliche Entwicklung der Region investiert wurde, kann keine wirkliche Wirkung entfalten, weil es an der leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur fehlt.  Wir begrüßen es deshalb sehr, dass der vierstreifige Ausbau der B 10 mit der notwendigen Priorität in den  Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde.

  1. Das Verkehrsaufkommen auf der B10 liegt im Raum Pirmasens heute schon bei 28.000 und im Raum Landau bei 34.000 Fahrzeugen täglich. Darunter bis zu 6.000 LKW. Nach den Bau-Richtlinien des Bundes ist bei einem Fahrzeugaufkommen von mehr als 20.000 Fahrzeugen ein 4-Spuriger Ausbau geboten.

  1. Viele in der Südwestpfalz ansässige Unternehmen haben Probleme neue qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weil den Bewerbern die Verkehrsanbindung in die Region zu schlecht ist. Wenn der politische Wille, den ländlichen Raum nicht zu entvölkern ernst genommen wird, dann ist der Lückenschluss im 4-Spurigen Ausbau der B10 zwischen Pirmasens und Landau hierzu der einzig richtige Weg, da der ÖPNV das nicht leisten kann.

  1. Aufgrund der hohen Verkehrsfrequenz auf der B10 gab es in den zurückliegenden Jahren immer wieder schwere Unfälle. Viele davon für die Unfallbeteiligten mit tödlichem Ausgang. Insbesondere wenn Fahrer in den Gegenverkehr gerieten. Diese Art von Unfällen wäre durch einen durchgängigen 4-Spurigen Ausbau der B10 zu vermeiden.

  1. Viele Pirmasenser und Südwestpfälzische Unternehmen haben Investitionen zum Erhalt und Ausbau Ihrer Firmen nur in der Region getätigt, da die Politik, den Unternehmern versprochen hat: die B10 wird 4-Streifig ausgebaut. Diese Zusage war Basis für viele Millionen die investiert wurden. Wenn der weitere B10-Ausbau infrage gestellt wird, dann wird auch die Zuverlässigkeit der Politik infrage gestellt.

  1. Die B10 wird sowohl vom regionalen als auch vom überregionalen Verkehr genutzt um von der Südwestpfalz oder dem Saarland Ziele die im Raum Karlsruhe bzw. im Süden Deutschlands liegen zu erreichen. So ist z.B. die Entfernung vom AK Neunkirchen nach Landau über die B10 80 km lang, würde man für das gleiche Ziel die A6 nutzen, beträgt die Fahrtstrecke 129 km, das entspricht bei einer Streckenverlängerung um 49 km einem Mehrweg von 61%. Insbesondere für den LKW-Verkehr ist und bleibt schon von daher die B10 der bevorzugte Verkehrsweg.

  1. Alle Anliegergemeinden der B10 in der Südwestpfalz haben Resolutionen für den Lückenschluss im 4-Spurigen Ausbau der B10 zwischen Pirmasens und Landau gefasst. Mit diesem Bekenntnis zum Ausbau der Hauptschlagader der Region werden neben der verkehrlichen Verbesserung auch Impulse für die Wirtschaft erhofft.

  1. Ebenfalls fordern die B10-Anlieger seit Jahren eine Verbesserung des Lärmschutzes, was bei einer täglichen Verkehrsfrequenz von 34.000 Fahrzeugen, darunter 6.000 LKW auch verständlich ist. Im Zuge des Ausbaus der B10 auf 4 Fahrstreifen könnten diese Orte einen wirkungsvollen Umwelt/Lärmschutz bekommen.

  1. Außerdem werden im Zuge des B10-Ausbaus auch Grünbrücken geplant und gebaut. Diese ermöglichen den Wildtieren ein gefahrloses Queren dieser stark befahrenen Straße und die Verkehrssicherheit wird damit auch erhöht.

  1. Die B10 soll nicht nach Autobahn-Norm ausgebaut werden. Die Fahrspuren werden schmaler und die Kurvenradien enger sein, als auf Autobahnen, damit wird der Flächenverbrauch minimiert und die Eingriffe in die Natur auf ein Minum beschränkt, dafür gibt es ein Tempolimit von 100km auf dieser Strecke.

  1. Eines der höchsten Klimaziele ist die Senkung des CO² Aufkommen. Die Strecke von SB nach KA ist über die B10 40% kürzer als jede andere Verkehrsverbindung. Alleine der heutige LKW-Verkehr auf der B10 verringert die CO² Emission in einer Größenordnung vom jährlichen CO² Aufkommen einer Stadt in der Größe von Landau. Diese Angaben sind durch ein Gutachten von Prof. Hupfer (Uni KA) belegt.

  1. Auch eine Verschiebung der Verkehrsträger von der Straße hin zur Bahn macht den B10-Ausbau nicht überflüssig. Im Ländlichen Raum, der kaum von der Bahn erschlossen ist, kann die Bahn weder bei der Güter- noch bei der Personenbeförderung die Aufgaben/Kapazität der Straßen ersetzen.